Wirtschaft


Lange Zeit war Herten, gemessen an der Fördermenge, die größte Bergbaustadt Europas (zeitweise 36.000t Kohleförderung/Tag). Herten beheimatete drei Bergwerke. Das Bergwerk Schlägel und Eisen im Norden, das Bergwerk Ewald im Süden sowie nach der Eingemeindung von Westerholt das Bergwerk Westerholt. Der Abraum, der bei der Kohleförderung anfiel, wurde im Hertener Süden nahe der Zeche Ewald aufgeschüttet. So entstanden die Bergehalden Hoppenbruch, Emscherbruch und Hoheward. Im Jahr 2000 wurde die Zeche Ewald, die seit Juli 1997 mit der Gelsenkirchener Zeche Hugo ein Verbundbergwerk bildete, geschlossen.

Neben den Zechen trat besonders die Firma Schweißfurth hervor, die mit ihrem fleischverarbeitenden Betrieb, den heutigen "Herta"-Werken, in ganz Europa bekannt ist. Außerdem ist die "Vestische Straßenbahnen GmbH" ein wichtiger Arbeitgeber. Im Süden der Stadt sind außerdem einige andere namhafte Konzerne angesiedelt (z. B. ALDI oder Klaeser) und das Rohstoffrückgewinnungszentrum Ruhr (RZR) der AGR ansässig, die für einige Arbeitsplätze sorgen. Seit 1988 ist in Herten das Staatliche Umweltamt Herten, das damalige Staatliche Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft, ansässig. Das Institut Fresenius eröffnete im Oktober 2002 ein Labor, direkt neben dem seit 1996 bestehenden Zukunftszentrum. Zusammen bilden die drei Einrichtungen den Technologiepark Herten. Auf der gegenüberliegenden Seite der Gleisanlage befindet sich die Abfüllanlage der Coca-Cola GmbH, die in den vergangenen Jahren ihre Betriebsfläche um ein Vielfaches erweitert hat.

Infolge der Zechenschließungen, verschiedener Betriebsverlagerungen, Rationalisierungsmaßnahmen und des damit verbundenen Stellenabbaus sowohl in den ansässigen privatwirtschaftlichen als auch in den örtlichen gemeinwirtschaftlichen und kommunalen Betrieben sowie Verwaltungen kommt inzwischen den beiden christlichen Kirchen in Herten mit ihren Kindertageseinrichtungen, Krankenhäusern, Pflegediensten, Altenwohnheimen, gemeinnützigen Werkstätten und sonstigen caritiven und diakonischen Einrichtungen als Arbeitgeber auf dem ersten Arbeitsmarkt und insbesondere aber als Schaffer von ortsnahen Arbeitsplätzen auf dem zweiten Arbeitsmarkt eine herausragende Bedeutung zu. Die Arbeitslosenquote beträgt 15,7 Prozent (Stand 31. Dezember 2005).

Verkehr


Die nächstgelegenen Bahnhöfe für den Personenverkehr sind der DB-Hauptbahnhof Recklinghausen und der DB-Hauptbahnhof Wanne-Eickel sowie der DB-Haltepunkt Gelsenkirchen-Hassel (unweit des Hertener Stadtteils Bertlich).

Nachdem die Hamm-Osterfelder Bahn auf ihrem innerhalb des Stadtgebietes durch die Bahnhöfe Herten und Westerholt führenden Abschnitt seit 1983 nur mehr dem Güterverkehr dient, ist Herten im Personenverkehr nur noch über Straßen erreichbar, und damit Deutschlands größte Stadt ohne Schienenpersonenverkehr. Allerdings muss man bedenken, dass Herten seit Stilllegung aller Zechenanlagen auch über keinen Güterbahnhof mehr verfügt (der nächste befindet sich bereits auf Gelsenkirchener Stadtgebiet, nur wenige Meter hinter der Stadtgrenze). Somit wird diese Strecke nur noch als Transitstrecke benutzt und auch Bahngüter müssen in der Regel vom außerstädtischen Güterbahnhof über die Straße nach Herten gebracht bzw. von dort zum nächsten Güterbahnhof gebracht werden.

Die Autobahn A 2 (Oberhausen - Recklinghausen - Dortmund - Bielefeld - Hannover - Magdeburg - Berlin) durchquert das Stadtgebiet, die Anschlussstelle heißt Herten. Außerdem hat Herten Anschluss an die Autobahnen A 43 über die Anschlussstellen Recklinghausen/Herten und Recklinghausen-Hochlarmarkt sowie an die A 42 (Dortmund - Duisburg - Kamp-Lintfort) mit der Anschlussstelle Herne-Wanne.

Bildung


In der Stadt gibt es zehn Grundschulen: Augustaschule, Barbaraschule, Comeniusschule, Elisabethschule, Goetheschule, Grundschule am Wilhelmsplatz, Grundschule "In der Feige", Ludgerusschule, Martinischule und Waldschule.

Im Bereich der weiterführenden Schulen bestehen das Städtische Gymnasium Herten, die Gesamtschule Herten, drei Realschulen (Erich-Klausener-Schule als kath. Privatschule, Städtische Realschule und Willy-Brandt-Schule) sowie drei Hauptschulen (Bodelschwinghschule, Martin-Luther-Schule, Theodor-Heuss-Schule).

Des Weiteren gibt es mit der Achtenbeckschule (Schule für Lernbehinderte und Erziehungshilfe) und der Christy-Brown-Schule (Westfälische Schule für Körperbehinderte) zwei Förderschulen.

Als berufsbildende Schule gibt es in Herten die vom St. Elisabeth-Hospital Herten und dem Prosper-Hospital Recklinghausen gemeinsam getragene Zentralschule für Gesundheitsberufe, Im Schlosspark 4a, an der Gesundheits- und KrankenpflegerInnen ausgebildet werden.

Anerkannte Einrichtungen der Erwachsenenbildung sind die Volkshochschule Herten und die Familienbildungsstätte Herten.

Herten hat eine hervorragende Stadtbibliothek: Die Bibliothek im Glashaus verfügt über mehr als 100.000 Bücher und Medien auf einer Fläche von 2.000 Quadratmeter. Sie erzielte im Jahr 2005 bundesweit den 2. Platz der deutschen Mittelstadtbibliotheken im BIX (Bibliotheken-Index), einem bundesweiten Ranking. Innerhalb von Nordrhein-Westfalen belegte sie den 1. Platz.


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Herten

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